Projekt Arbeitshilfen-Reihe: zb; Beratungstage

Auf die fünf Aus­ga­ben die­ser Reihe, die von 1972 bis 1975 erschei­nen, trifft der land­läu­fige Begriff Arbeits­hilfe nur bedingt zu. Die Erwar­tun­gen der Leser mün­den häu­fig im Wunsch nach kon­kre­ten, rezeptähn­li­chen Hil­fe­stel­lun­gen, ein­schließ­lich direkt ver­wend­ba­rem Mate­rial und Hin­wei­sen zur Anbin­dung an bestimmte, sich wie­der­ho­lende (kirch­li­che) Ereig­nisse oder Anlässe (Weih­nach­ten, Ostern, Ern­te­dank, Kon­fir­man­den­ar­beit, Got­tes­dienst, Eltern­abend, Frei­zeit­ge­stal­tung, Schu­lungs­maß­nah­men usw.).

Pro­jekt Arbeitshilfen-Reihe: zb (1972)

 

zb ver­folgt einen ande­ren Ansatz. Die Hefte rich­ten sich an den Leser als per­sön­lich han­delnde Per­son – und nicht an den „Wei­ter­ge­ber“ zunächst frem­der Impulse. So kann der Leser aus den zb-Heften nicht Mate­rial für eine kon­krete Konfirmandenunterrichts-Einheit ent­neh­men. Aber er bekommt Impulse für seine eigene Per­son, seine eigene Fan­ta­sie. Es sol­len Anre­gun­gen sein für die per­sön­li­che Ermu­ti­gung oder das Selbst­ver­trauen. Über­grei­fende Arbeits­an­sätze sind das Ziel, die dann für alle seine Akti­vi­tä­ten nütz­lich sind und nicht nur punk­tu­ell für eine spe­zi­elle Aktion.

Diese kon­zep­tio­nell breit und lang­fris­tig ange­legte Reihe wird auf Grund per­so­nel­ler Ver­än­de­run­gen nach 1975 nicht mehr fort­ge­setzt; eine letzte Aus­gabe mit dem Titel: Damit uns nicht Hören und Sehen ver­geht wird für Anfang 1982/83 kon­zi­piert, aber nicht mehr veröffentlicht.

 Pro­jekt Beratungstage

 Ende der sech­zi­ger bis Mitte der sieb­zi­ger Jahre wird Erika Krum­wiede oft für ein­zelne Tage oder für Abende zu ver­schie­de­nen Grup­pen ein­ge­la­den, um über ihre Pro­jekt­the­men zu infor­mie­ren. So ist sie z.B. am 2.4.1972 und am 1.6.1972 zum Thema „Kom­mu­ni­ka­tion“ und „Sexua­li­tät“ bei einer Päd­ago­gen­gruppe in Din­klar bei Hil­des­heim ein­ge­la­den. Die Gruppe lei­tet Jugend­bil­dungs­se­mi­nare und plant, gemein­schaft­li­ches Woh­nen mit Tagungs­ar­beit zu ver­bin­den. Obwohl es sich über­wie­gend um Teil­neh­mer han­delt, die stu­die­ren oder ein Stu­dium bereits abge­schlos­sen haben, ist die Begeg­nung und die Arbeits­weise von Erika Krum­wiede doch über­ra­schend und so unkon­ven­tio­nell, dass von die­sen Aben­den noch lange gespro­chen wird: „Eine unge­wöhn­li­che Frau mit einer direk­ten Art. Sie steu­ert  in Dis­kus­sio­nen die The­men unver­mit­telt an und bringt auch auf glei­chem Weg die Kon­tro­ver­sen zur Spra­che“. Zwei aus der Gruppe gestal­ten auch noch lange Zeit mit Erika Krum­wiede gemein­same Aktio­nen und gehö­ren zu ihrem Freun­des­kreis bis zu ihrem Tod.

 Zwischenschritt

 Zu ihrer unge­wöhn­li­chen Arbeits­weise steht einige Jahre ihre äußere Erschei­nung in kras­sem Wider­spruch: Sie trägt meist Röcke, ihre Klei­dung ist unauf­fäl­lig, die lan­gen Haare wer­den eng am Kopf zusam­men gesteckt. Doch plötz­lich, Ende der sech­zi­ger Jahre, geschieht eine Ver­wand­lung. Die Haare abge­schnit­ten zum Bubi­kopf, meist trägt sie jetzt Hosen und vor allem, Anfang der sieb­zi­ger Jahre: Farbe! „Von der grauen Maus zur roten Erika“, sagt eine Freun­din über diese äußere Veränderung.


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