Station 10: „Wortwelten im Glaskopf“

Schrei­ben ist für Erika Krum­wiede ein täg­li­ches „Zube­hör“. Bereits als Kind und Jugend­li­che schreibt sie tage­buch­ar­tige Texte in ein in rotes Lei­nen gebun­de­nes und schön ver­zier­tes Buch mit einer Metall­schließe. Notiz­bü­cher fül­len ein gan­zes Regalbrett. Einige frühe aus Kin­der­ta­gen sind Seite für Seite in sau­be­rer Süt­ter­lin­schrift mit Gedich­ten, Lie­dern, Ver­sen, Sinn­sprü­chen und Bibel­zi­ta­ten bis zum Ende gefüllt.

Sie schreibt über­all und auf jeder Form von Papier: Strumpf­pap­pen, Rück­sei­ten von Rech­nun­gen, Kalen­der­blät­tern und Wer­be­sei­ten. Klad­den, viele Klad­den. Meist mit der Hand und in Süt­ter­lin. Spä­ter auch mit der Schreib­ma­schine. Und sie schreibt unend­lich viele Zet­tel, um sich Noti­zen zu machen.

Fünf lite­ra­ri­sche Bücher hat Erika Krum­wiede ver­öf­fent­licht. Den ers­ten Band in einem Klein­ver­lag, für die ande­ren grün­det sie ihren eige­nen Ver­lag „Glaskopf“.

Aller­dings wer­den ihre Bücher in der lite­ra­ri­schen Öffent­lich­keit kaum wahr­ge­nom­men. Zu wenig passt diese Lite­ra­tur in die Kate­go­rie der bel­le­tris­ti­schen Rezeption.

Unge­wöhn­lich wie ihr Leben und Wir­ken in den ver­schie­de­nen Tätig­keits­fel­dern sind auch ihre Texte. Das Beson­dere bei Erika Krum­wiede besteht in der Art der Wahr­neh­mung von Ein­drü­cken. Bereits hier geschieht diese im Den­ken und in der Sprach­ge­stalt sicht­bare Form aus Nai­vi­tät und Weis­heit. Daher wir­ken ihre Texte so ein­fach und zei­gen gleich­zei­tig einen ande­ren Zugang zur Rea­li­tät. In den ein­fa­chen Din­gen, Bil­dern und Vor­gän­gen ist das Viel­fäl­tige und Wider­sprüch­li­che am bes­ten auf­ge­ho­ben. Kaum ein Text, der frag­los bleibt.

Die Evan­ge­li­sche Zei­tung über ihren Band Gla­s­kopf:

„Erika Krum­wiede hat eine schöne und zugleich grau­same Art zu schrei­ben. Schön sind die Spra­che, die Sym­bole, die Bil­der. Grau­sam ist, dass sie uns nicht raus­las­sen aus ihrer Wahr­heit. Die kur­zen Texte ver­lan­gen etwas vom Leser, man kann sie nicht ein­fach so dahin­le­sen, son­dern muß bereit sein, sich aus­ein­an­der­zu­set­zen, sich zu stellen.“

Und nun lie­gen hier von und über Erika Krum­wiede zwei neue Bücher.

Für Sie! Lesen und hören Sie ihre Texte.

 Video aus der Ausstellung

Foto­ga­le­rie aus der Ausstellung

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